Pflegende Eltern leisten viel, schlafen wenig, halten mit ihren Kindern die herausforderndsten Situationen aus – und das oft in stiller Unsichtbarkeit und Einsamkeit.
Fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen lassen wenig Raum und Energie für Selbstfürsorge zu.
Aber auch die – eigentlich so notwendige – politische Interessenvertretung und die Sichtbarmachung ihrer Anliegen ist unter diesen Bedingungen utopisch.
Was brauchen Pflegende Eltern von der Gesellschaft, um Pflege-, Sorge- und Erwerbsarbeit mit eigenen Bedürfnissen und Grenzen in Einklang zu bringen?
In diesem unverblümten videocall sprechen Jasmina Dickerson, Brenda Meisel, Melisa Bel Adasme und Simone Rouchi miteinander über ihren Alltag als pflegende Eltern. Sie teilen Ressourcen, Strategien und – Wut.
Einfache Sprache
Pflegende Eltern haben viel zu tun.
Sie schlafen oft wenig.
Sie erleben mit ihren Kindern sehr schwierige Situationen.
Oft sind sie dabei allein.
Niemand sieht, was sie leisten.
Viele pflegende Eltern haben wenig Geld.
Und wenig Zeit.
Darum haben sie kaum Kraft, um gut für sich selbst zu sorgen.
Pflegende Eltern brauchen mehr Unterstützung.
Auch die Politik muss sie besser vertreten.
Aber dafür haben pflegende Eltern keine Zeit und keine Kraft.
Das ist sehr schade.
Was muss sich ändern?
Was brauchen pflegende Eltern von der Gesellschaft?
Sie wollen arbeiten.
Gleichzeitig wollen sie gut für ihre Kinder sorgen.
Und sie wollen auch auf sich selbst achten.
Das alles muss zusammenpassen.
Vier pflegende Eltern sprechen in einem Video darüber.
Sie heißen:
Jasmina Dickerson,
Brenda Meisel,
Melisa Bel Adasme
und Simone Rouchi.
Sie erzählen von ihrem Alltag.
Sie geben Tipps.
Und sie zeigen:
Sie sind auch wütend.
Familia*Futura ist ein Festival für Familien-Vielfalt und Fürsorge-Utopien, dass 2018 zum ersten mal in Dresden stattfand.
Danach folgte 2019 ein Aktionstag in Leipzig, 2020 ein Online-Festival und 2021 eine Online-Veranstaltungsreihe zu intersektionaler Veranstaltungsplanung zum Beispiel mit Schulungen zu leichter und gender sensibler Sprache.
Das Ziel des Projekts ist es, mehr Sichtbarkeit für Menschen in diversen Familienverbünden und ihre Bedürfnisse herzustellen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, die Familien aller Art emotional stärken und ökonomisch entlasten.
Leichte Sprache
Familia*Futura ist ein Festival.
Ein Festival für Familien-Diversität, Fürsorge-Utopien und Inklusion.
Familien-Diversität bedeutet:
Alle Familien sind unterschiedlich.
Zum Beispiel:
Familien mit Mutter, Vater und Kindern.
Oder:
Familien mit 2 Vätern und Kindern.
Oder:
Familien mit 2 Müttern und Kindern.
Oder:
2 befreundete Menschen mit gemeinsamen Kindern.
Fürsorge heißt:
Menschen kümmern sich umeinander.
Eine Utopie ist eine Vorstellung von einer guten Zukunft.
Fürsorge-Utopie bedeutet also:
So wollen wir uns in Zukunft gegenseitig umeinander kümmern.
Inklusion bedeutet:
Alle Menschen haben ein gutes Leben zusammen.
Sie wohnen zusammen.
Sie arbeiten zusammen.
Und sie verbringen ihre Freizeit zusammen.
Das gilt für alle Menschen.
Junge Menschen.
Alte Menschen.
Menschen aus verschiedenen Ländern.
Menschen mit Behinderung.
Menschen ohne Behinderung.
Arme Menschen.
Reiche Menschen.
Menschen mit verschiedenen Religionen.
Unser Festival fand 2018 zum ersten Mal statt.
In Dresden.
2019 gab es einen Aktions-Tag in Leipzig.
Und 2020 ein Online-Festival.
Also ein Festival am Computer.
Alle konnten von zu Hause aus dabei sein.
Wir wollen, dass mehr Menschen erfahren:
Es gibt viele verschiedene Arten, als Familie zusammen-zu-leben.
Was brauchen diese Familien?
Wie können sie gestärkt werden?